Bild aus dem Fotoalbum von David Aguilera                                                                                                                                                                                                

Zu dieser Seite

 

Hallo liebe Pilgerfreunde der Via de la Plata!   

Habe mir Mühe gegeben, diese Internetseite zur aktuellsten deutschen Seite über die Via de la Plata auszubauen und glaube sie ist es auch.

Aber … wie der „Zufall“ so will… ich wurde vom Conrad Stein Verlag beauftragt, den vergriffenen Führer von Michael Kasper zu überarbeiten. Im Sommer 2005 war ich deshalb für Euch auf der Via unterwegs. Das Buch ist deshalb noch ein gutes Stück aktueller als diese Internetseite. Ich empfehle Euch - wie ich das übrigens schon immer getan habe – den Kauf des Buches.  Rechts findet Ihr den Link zum Buch das Ihr bestellen könnt.

Die Internetseite werde ich so aktualisieren, dass sich hier die Informationen finden, die es im Buch nicht gibt. Allerdings bin ich derzeit mit verschiedenen Projekten beschäftigt, so daß es noch etwas dauern kann.  Ich bitte Euch mir auch weiter Änderungen mitzuteilen, damit ich alle Infos weiter aktualisieren kann. Auch steht Euch ein Pilgerforum Verfügung. Gerne nehme ich dabei besonderst in den Seiten „Insidertipps“ und „Erfahrungen“ Anregungen von Euch auf. Auch wenn Ihr in der Galerie Fotos veröffentlichen wollt, seid Ihr hier gerne willkommen. Unter der Rubrik Erfahrungen könnt ihr Eure Pilgererfahrungen schildern.

Für besonders für Nebenwege wie die Via de la Plata ist übrigens mein kleiner Sprachführer sehr zu empfehlen und Pilgeranfänger können zahlreiche in meinem kleinen Pilgerratgeber zahlreiche Tipps finden.

Ihr macht mir eine kleine Freude, wenn ihr Eure Bücher über Amazon bestellt und Amazon.de dazu über einen meiner Links betretet. Es ist dann egal welches Buch oder welche Sache Ihr bestellt. Ich bekomme dann immer eine winzige Provision. 

Vielen Dank

Euer

Raimund Joos

 

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Spanien: Jakobsweg Vía de la Plata

Beim Conrad-Stein-Verlag bestellen

 

Kontakt

Raimund Joos

Am Kugelberg17

85072 Eichstätt

 

 

 

E-Mail:  raimund.joos@via-de-la-plata.de

Tel. 08421/902735

 

Haftungsausschluss

 

Der Weg     

 

Die Via de la Plata –

einige Informationen vorab in Kürze

 

Die Via de la Plata steht heute für den Jakobsweg von Sevilla nach Santiago. Ihr Uhrsprung geht auf vorrömische Zeit zurück und ist somit noch älter als der bekanntere Jakobsweg von den Pyrenäen nach Santiago. Sie wurde zunächst als profaner Reise- und Handelsweg genutzt; bekam aber später zur Zeit der Pilgerreise nach Santiago die Bedeutung eines Pilgerweges. Die Via de la Plata ist heute ähnlich wie der heute bekannte Camino de las Francés vor 15 Jahren auch ein wiedererwachender Jakobsweg. Die Via de la Plata ist mit ihren ca. 1000 km ein Pilgerweg, der dem Pilger insbesondere im Sommer einiges an Entbehrung abverlangt Für Fußpilger ist deshalb eine gute Kondition und gewisse Erfahrung zumindest auf einigen Wegstecken unerlässlich.

 

Aufgrund seiner südlicheren Lage hat der Weg den Vorteil, dass er fast über das ganze Jahr angenehm begehbar ist. Im Vergleich zu Camino del las Fancesés lebt dieser Weg wohl noch mehr von unberührter Natur und weniger von bekannten Pilgerstädten. Er ist heute insbesondere als Geheimtipp für Pilger, die dem inzwischen weit verbreiteten  Kommerz und den Pilgermassen des obern Weges ausweichen wollen oder sich einfach nur wünschen, einen weiteren Pilgerweg zu erleben. Mann begegnet somit vermehrt erfahrenen Pilgern und Spaniern. Insbesondere in der ersten Hälfte ist der Weg noch wenig besucht. Ab Salamanca findet der Pilger aber vermehrt Gesellschaft.

Insgesamt kann sich der Pilger auf einen Weg freuen, der ihm aber unvergleichliches bietet: Weite Natur, Kulturschätze, Freundschaft, gelebte Spiritualität und nicht zuletzt das Gefühl, mit seien Füßen und seinem Schweiß einen Weg aus seinem Märchenschlaf zu erweckt, der noch viele Füße, Seelen und Träume nach Santiago tragen wird.

Soviel in Kürze – eine ausführlichere Beschreibung folgen unten

 

Zur Geschichte der Via de la Plata

Die Rute des Jakobswegs, der heute unter dem Namen „Via de la Plata“ oder „Ruta de la Plata“ bekannt ist, geht in ihrer Entstehung eigentlich auf zwei traditionelle Wege zurück.

Die traditionelle Strecke der „Via de la Plata“ bezeichnet die Nord- Südverbindung zwischen den heutigen Städten Sevilla und Astorga. Sie hat ihren Uhrsprung vorrömischer Zeit und wurde ursprünglich von Jägern und Hirten begangen. Die Römer verfolgten später ab dem 2. Jh. v. Chr. die Befestigung der Straße, die sie für militärische Zwecke als auch für den Handel nutzen. Als  im Jahr 711 n.Chr. die Mauren Spanien zu unterwerfen begannen, nutzten sie zu diesem Zweck unter anderem auch die von den Römern vorher befestigte Straße. In Anlehnung an ihre römische Herkunft nannten sie diese „Via“. Das Wort „Plata“ dagegen stammt nicht, wie man meinen könnte, von dem spanischen Wort für „Silber“ ab, sonder geht auf den Ausdruck „Bal´latta“ zurück, der soviel bedeutet wie „breiter gepflasterter Weg“.

Bei dem „Camino Mozarabe“ handelt es sich dagegen um einen „echten“ Pilgerweg, der nach Entdeckung des Jakobsgrabes zu Anfang des 9.Jh. und der später dadurch aufkommenden Pilgerbewegung als Weg von Granada über Córdoba, Merida und Salamanca bis kurz nach Zamora führte und sich bei Granja de Moreruela in zwei Ruten teilte: Die erste führte nach Astorga, von wo ab sie dem bekannten Camino de Fanceses folgte. Die zweite Rute nahm den direkteren Weg über Orense direkt nach Santiago.

 

Die Via da la Plata in heutiger Zeit

Die eben beschriebene Nord- Südrute blieb bis ins 18.Jh. eine wichtige Verbindungsstrecke und wurde später zu einer modernen Verkehrsstraße ausgebaut, wovon heute die Nationalstraße N-630 und auch Autobahnen zeugen. In einer gemeinsamen Aktion der Regionalregierungen wurde der Weg 1991 später mit den bekannten gelben Pfeilen versehen, wobei natürlich die Pilger von den eben genannten Straßen fern gehalten wurden.

Die „Via de la Plata“ bezeichnet heute die Strecke der alten „Via de la Plata“ von Sevilla bis nach Granja de Moreruela und den Teil des alten „Camino Monzarabe“ der von dort über Orense nach Santiago verläuft. Die Bezeichnungen „Ruta de la Plata“ und „Camino Monzarabe“ sind heute weniger gebräuchlich geworden, meinen aber meist den selben Weg.

Der Weg führt heute durch hinreisende Naturlandschaften und Städte mit römischer Tradition. Im Rahmen zahlreicher regionaler und nationaler Projekte wurde die Markierung und der Ausbau der Herbergen in den letzten Jahren vorangetrieben, so dass man heute von einem im Wiederaufbau befindlichen Jakobsweg sprechen kann, der in eigenartiger Weise zugleich die Atmosphäre eines Neuaufbruchs und eben so einer langen Tradition atmet.

 

Der Wegverlauf

Der Reiz der Via liegt in ihrer und ihrer Naturbelassenheit die zum Teil durch weitgehend menschenleere Gegenden verläuft Weite (siehe Foto auf der ersten Seite). Dank der Markierungsarbeiten der vergangenen Jahre kann dem Weg heute ohne pfadfinderischen Qualitäten gefolgt werden. Abgesehen von dem Teilstück in Galizien wo man ihm vielerorts fast ohne Führer folgen könnte ist er in einigen Teilen noch nicht vollständig ausgezeichnet. Der Weg verläuft meist auf Flurbereinigungswegen und Wanderwegen und nur in einigen Teilstücken auf Teerstraßen. Speziell angelegte Wegstücke für Pilger wie auf dem Camino de Franceses  gibt es nicht. Der Weg hat aber eine durchaus bequem gangbare Qualität, wobei jedoch einige Stecken durchaus steinig sind. Größere Anstiege sind außer dem Gebirge zwischen Kastilien und Galizien nicht zu erwarten. Was noch am ehesten ein Problem darstellt ist die Hitze die sich währen der Sommermonate in Andalusien und der Extemadura breit macht und eine mancherorts geringe Versorgung von Wasserstellen und Einkaufsmöglichkeiten, der aber mit einem guten Führer und einer geschickten Laufstrategie weitgehend begegnet werden kann.

 

Geografie, Klima, Flora und Fauna – Reisezeit

Die ca. 1000 km der Via verlaufen durch eine Vielzahl von Landschaften und Klimazonen. (Link zur aktuellen Wetterkarte Spaniens hier und hier) Sie beginnt in dem nur 12 Meter über dem Meeresspiegel gelegenen Sevilla und führt in die Trockenregion der Extremadura in der die Städte Merida (221m) und Cárceres (439m) liegen. Beide Regionen entwickeln in den Sommermonaten Spitzentemperaturen bis zu 40 Grad und sollten daher in Monaten Juli und August gemieden werden.

( Abgesehen davon, man ist selbst ein Südländer oder will sich dadurch auf einen Wüstenmarathon vorbereiten).  In einigen Wegstecken besteht hier auch ein Mangel an Wasserstellen.

 

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Im Frühling ist die Extremadura besonderst reizvoll, da sie hier in Blüte steht. Der Weg in diesen beiden Regionen ist abgesehen davon in allen Monaten des Jahres gangbar, da es hier im Winter praktisch keinen Frost gibt Auf der nordkastilischen Hochebene liegen die Städte Salamanca (800 m), Zamorra (650 m) Astorga (869 m) und Sanabria (898 m). Die Sommer können in dieser Region ebenfalls sehr heiß werden, wobei die Temperaturen zu Anfang des Tages dem Pilger durchaus gnädig sind und so auch im Sommer normale Tagestouren zulassen. Dem Pilger begegnen auf dieser Strecke Korkeichen, das iberische Schwein, Kühe .... einige Stiere, die allerdings friedlich (siehe Galerie) sind. Die Winter in dieser Region sind kalt und es kann Schnee und Frost geben.

Zwischen Kastilien und Galizien überquert der Pilger ein kleines „Gebirge“ mit 1262 Metern Höhe, das ihm ein mitteleuropäisches Gebirgsklima bietet, welches jedoch keinesfalls mit dem Klima der Alpen zu vergleichen ist. Der Höhenunterschied stellt für Lauferfahrene kein wirkliches Problem dar. Der Weg führt schließlich über Orense (125 m) noch Santiago (264 m). Das letzte Stück verläuft somit in Galizien, wo das Wetter ganzjährig relativ mild aber regenreich ist.

Der Weg bietet also zu fast jeder Jahreszeit einen besonderen Reiz. Lediglich die im Juli und August sollten die Bereiche Andalusiens und der Extremadura gemieden werden. In den Monaten Dezember, Januar und Februar erscheinen dagegen die Gebiete Kastiliens und Galiziens weniger attraktiv.

 

Herbergen und Gastronomie

Inzwischen ist auch auf der Via de la Plata ein fast flächendeckendes Netz an Herbergen entstanden. Der Pilger muss allerdings in Kauf nehmen, an einigen Wegstecken bis zu 35 km hinter sich zu legen, will er nicht in einem Hotel oder eine nicht zu teuren Pensionen die Nacht zu bringen. Bei den Herbergen handelt es sich meist um städtische Einrichtungen die zwischen 3 und 6 Euro kosten und zwischen 3 und 40 Betten haben. In einigen Herbergen z.b. in Salamanca darf der Pilger nur einmal übernachten. Küchen die Betreuung durch Hospitaleros ( Herbergsväter) sind selten. Meist muss der Schlüssel im Rathaus oder einer Bar abgeholt werden. Es gibt auch Herbergen die auf Spendenbasis genutzt werden können. Einige hiervon sind in kirchlicher Hand. In den Städten finden sich oft Jugendherbergen in einer mittleren Preislage (Näheres siehe unter Insidertipps). In besonderst in der Extremadura werden dem Pilger touristische Herbergen angeboten die allerdings mit ca. 15 € zu Buche schlagen und auch einen dem entsprechenden Komfort bieten. Auch gibt es einige nicht zu teure private Herbergen und günstige Pensionen. An einigen Stellen finden sich des Weiteren noch kostenlos Notunterkünfte. Insgesamt kann der Pilger damit rechnen, dass er etwas mehr Geld für die Übernachtungen ausgeben wird, als auf dem aus Frankreich kommenden Camino de Franceses, sich dafür aber nicht um einen freien Platz sorgen muss.

Was die Gastronomie und Ausstattung mit Einkaufsmöglichkeiten angeht, so ist hier in einigen Teilen des Weges noch ein gewisser Mangel vorhanden, dem aber mit einer klugen Planung und einem guten Führer begegnet werden kann. Auch helfen einige (private und touristische) Herbergen dem Pilger gerne aus. Die Preise für ein Menu liegen bei ca. 9 €.

 

Art und Anzahl der Pilger

Wie auf jedem Jakobsweg sind auch auf der Via de la Plata alle Art von Pilgern jeden Alters, Geschlechts und Herkunft unterwegs einige Tendenzen können jedoch festgestellt werden: Insbesondere in den Sommermonaten sind (wohl wegen der Hitze) vorwiegend Spanier unterwegs im Frühjahr und ab dem Spätsommer werden die Pilger zunehmend internationaler. Sehr gut vertreten sind des Weiteren Italiener, Deutsche, Niederländer, Südamerikaner und Franzosen. Weniger zu finden wahren bisher Nordamerikaner, Asiaten und Araber und Afrikaner.

Die Anzahl der (meist männlichen, spanischen) Radpilger und die Fußpilger hielten sich bisher in der Wage. Die Zahl der Pilger nimmt in Richtung Norden kontinuierlich zu. Die wenigsten Pilger starten wohl in Sevilla. Beliebte Startpunkte sind Merida, Caceres, Salamanca und Zamora. Bis Salamanca kann es vorkommen, dass der Pilger (wenn er dies will) die Stecke weitgehend alleine läuft. Spätestens ab Salamanca wird er sich aber zunehmend in einer Gemeinschaft befinden, die dann in Galizien zu einer beträchtlichen Zahl anwächst.

 

Bei den Pilgern der Via handelt es sich nicht selten um erfahrene Pilger, welche die Begegnung mit Gleichgesinnten „Pilgernarren“ schätzen und oft schon einige Male den auf Jakobswegen unterwegs gewesen sind. Wegen der noch weniger verbreiteten Infrastruktur war die Anzahl der Frauen bisher noch geringer als die der Männer, wobei diese wohl allmählich beginnen aufzuholen. Es finden sich aber auch Pilger, die zum ersten mal eine Jakobsweg laufen und reine „Genusspilger“, welche mit einem (antiken Dreigang-) Fahrrad täglich 35 bis 60 km zurücklegen und es sich danach sehr gut gehen lassen.

Motorisierte „Pilger“ die sich aufgrund Geldmangels in betrügerischer Weise einen Schlafplatz in einer in den Herbergen aneignen wollen, gibt es bisher wenige, da diese aufgrund der familiären Atmosphäre des Weges meist schnelle entlarvt und nachhaltig entfernt werden können. Auch der im Norden verbreitete „(Buß-)Pilgertourismus“ ist noch wenig ausgeprägt.

Die offiziellen Zahlen belegen, dass der Betrieb auf der Via mit den Jahren zunimmt. Gemäß der offiziellen Statistik haben sich die Zahlen in den letzen Jahren im Vergleich zum Camino Franceses wie folgte entwickelt:

 

Anzahl der Pilger 1999 - 2009

 

Pilgerweg

1999

2000

2001

2002

2003

2004

2005

2006

2007

2008

  2009

  2010

Camino Francés

124.679

51.018

55.857

61.209

65.829

138.397

79.396

82.407

91.872

98.729

113.001

190.212

Via de la Plata

4.167

858

1.145

1.397

1.845

9.309

3.140

3.523

4.193

5.104

6.254 

14.197

 

 

Radpilger

Wenngleich der Verfasser dieser Zeilen jede Möglichkeit nutzen wird, Radpilgern zu erklären, was sie verpassen, wenn sie den Weg nicht zu Fuß gehen, ist es gut möglich, den Weg mit dem Rad hinter sich zu bringen. Die Anzahl de Radpilger auf der Via ist relativ hoch, da A: der Radpilger hier im Gegensatz zu anderen Jakobswegen noch in den Pilgerherbergen genug Platz findet. B: Die bescheidenere Infrastruktur sich durch die Nutzung eines Rads weniger auswirkt. Die meisten Wegstecken sind mit dem Rad zu bewältigen. Eine Ausnahme stellt lediglich z.B. das Gebirge zwischen Kastilien und Galizien dar – auch hier kann aber das Studium von Pilgerberichten und einem guten Führer Abhilfe schaffen. Dennoch: seinen wirklichen Reiz entfaltet der Weg erst beim Gehen.